Salinare Wässer im Brandenburger Lockergestein - Identifikation und Herkunftsnachweis

10.01.2023

Salzwasserintrusion über einer Fehlstelle im Rupelton (Quelle: LBGR)

Das Auftreten von Versalzungserscheinungen in Brandenburg wird immer noch als geologische Besonderheit angesehen. Doch bereits seit dem 19. Jahrhundert beschäftigten sich Botaniker intensiv mit an der Erdoberfläche vorkommenden Salzstellen im küstenfernen Bereich des Binnenlandes. Aufmerksam geworden durch die für brandenburgische Verhältnisse untypische Flora, kartierten sie halophytische sowie halophile Pflanzen und untersuchten auch teilweise die Salzgehalte im Boden und im Wasser.

Geogene Versalzungen in den Süßwasser führenden Grundwasserleitern entstehen in Norddeutschland durch die Intrusion von Meerwasser (marine Versalzung) und den Aufstieg von hoch mineralisierten Tiefenwässern und Salzstockablaugungen (geogene Versalzung). Tiefenwasseraufstieg und Salzstockablaugungen werden heute als Binnenversalzung zusammengefasst, die auch für den Brandenburger Raum typisch sind. Für das Land Brandenburg fungiert hauptsächlich der unteroligozäne Rupelton als Haupttrennhorizont zwischen dem hoch mineralisierten Tiefenwasserstockwerk und den oberflächennahen, Süßwasser führenden Grundwasserleiterkomplexen der tertiären und quartären Lockergesteine.

Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass sich die ausschließliche Berücksichtigung der Konzentrationsbetrachtungen von Chlorid oder auch Sulfat als Marker für die Salinarität überholt hat, diese jedoch weiterhin als Orientierungs- oder Schwellenwerte dienen können. Neben Konzentrationsüberlegungen in der Lösung sind nunmehr die Bewertung der Anteile hypothetischer Salze sowie die Betrachtung von Salinarverhältnissen und -koeffizienten wie das Genetische Grundverhältnis und der Salinar Matrix Koeffizient wichtiger.

Insbesondere für die Früherkennung der Versalzungsmechanismen im Süßwasserstockwerk wurde beginnend im damaligen Landesamt für Geologie und Rohstoffe Brandenburg das Genesemodell entwickelt (Rechlin 1997), dessen Arbeiten im jetzigen Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe kontinuierlich fortgeführt werden.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Möglichkeiten der Detektion geogen-salinarer Tiefenwässer in Brandenburg mit der Software GEBAH sowie aktuelle Anwendungsbeispiele.

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