Ringvorlesung: Der Spreewald - Wasserreiche Landschaft, Teil 1: Historischer Abriss zur Wasserregulierung im Oberspreewald

08.10.2024

Mühle im Spreewald. Nach einer photographischen Aufnahme von Joh. Mühler, Leipzig (Sammlung A. Wach)

Die Gemeinschaft wendisch/sorbischer Spreewaldfischer Burg und Umgebung e.V. wurde 1952 gegründet und hat sich dem Erhalt der traditionellen Spreewaldfischerei verschrieben. Mit teils selbstgestrickten Netzen und Reusen praktizieren ca. 160 Fischerinnen und Fischer zwischen Cottbus und Burg (Spreewald) die Fischerei im Gewässernetz von Spree und Malxe. Eine passionierte Tätigkeit, die seit der Besiedlung des Spreewaldes fortbesteht.

Die Ausübung der Fischerei im Spreewald ist untrennbar mit den Gewässern in der Malxe/Spree Niederung und ihrer Wasserführung verbunden. Noch in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts führte das natürliche Abflussverhalten zu wechselnden Extremsituationen. Wenn Hochwasser den Spreewald über Wochen Landunter setzte, wurde selbst auf den Wiesen gefischt, die gleichwohl auftretenden Niedrigwassersituationen zwangen zum Fischen in den verbliebenden Kolken der Fließe mit Körben oder gar mit der Hand. Abflussoptimierenden Begradigungen zur Hochwasserableitung mussten umgehend Staugürtel folgen, um bei Niedrigwasser noch Wasser unter den Kähnen zu haben. Der Spreewald wurde im letzten Jahrhundert umfänglich angepasst und maßgeblich verändert.

Diese Ringvorlesung betrachtet den Zeitraum von 1830 bis in die 1960er Jahre und somit einen Abschnitt umfangreicher, tiefgreifender wasserwirtschaftlicher Maßnahmen. Erfahren Sie etwas über die Anfänge wasserwirtschaftlicher Überlegungen sowie verworfene und umgesetzte Planungen, welche das Gewässernetz des Oberspreewaldes, wie wir es heute kennen, maßgeblich mitgeformt haben.

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