Fischerei und Wasser in Brandenburg
13.10.2020
Fischbestände in natürlichen Gewässern waren als Nahrungsressource eine wichtige Voraussetzung für erste menschliche Siedlungen in der Frühzeit und werden bis heute von uns genutzt. Mit Zunahme der Bevölkerungsdichte überstieg die Nachfrage bald das, was an Fischertrag aus natürlichen Gewässern zu holen war. Auch deshalb begann man in der Lausitz vor mehr als 500 Jahren damit, Karpfen in künstlich angelegten Teichen zu halten. Der sich daraus entwickelnde Wirtschaftszweig prägt die Landschaft der Lausitz bis heute mit seinen ausgedehnten Teichgebieten. Neben ihrem eigentlichen Zweck erfüllen Fischteiche praktisch nebenbei wichtige Funktionen im Wasserrückhalt und als Habitate für geschützte, teils auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen. Der fischereiliche Ertrag von natürlichen Gewässern und den künstlich angelegten Fischteichen wird ganz maßgeblich von Qualität und Menge des verfügbaren Wassers bestimmt. Die teils klimatisch, teils durch menschliche Eingriffe verursachten Veränderungen im Wasserdargebot in der Region stellen Fischer und Fischzüchter vor zusätzliche Probleme und erfordern nicht nur Anpassungen in der fischereilichen Bewirtschaftung von natürlichen Gewässern und Teichen. Bezüglich der Teiche zeichnet sich seit Jahren ab, dass wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit mehr und mehr Teichflächen aus der Bewirtschaftung genommen werden. Das sich verringernde Wasserangebot wird diesen Trend in den kommenden Jahren sehr wahrscheinlich erheblich verstärken. Damit gehen neben der Wertschöpfung durch die Fischproduktion auch Lebensräume für geschützte Arten und Wasserspeicher in der Landschaft verloren. Zugleich entstanden im Nachgang des Kohleabbaus eine Vielzahl von Restgewässern, die teilweise schon fischereilich bewirtschaftet werden oder aber in der Perspektive bewirtschaftet werden können.